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unser Bus nach Yellow Waters*
Die Bootsfahrt ist wirklich spitze! Wir fahren über überschwemmtes Gebiet,
sehen viele
Seerosen, bunte und große Vögel und natürlich Salzwasserkrokodile!

überschwemmtes Gebiet im Kakadu National Park*

während unser Bootstour über den Alligator-Creek*

weite Landstriche sind immer noch unter Wasser*

unser Boot* (Sven und Sofie in der zweiten Reihe links)
Nach der 2stündigen Fahrt, rufe ich Malaysia Airlines von der Telefonzelle aus
an und bestätige meinen Rückflug, der leider schon am Dienstag ansteht. Wir
fahren zurück zum Campingplatz, frühstücken und bauen dann das Zelt ab.
Gegen 10 Uhr fahren wir dann zum Mirrai Lookout. Vom Parkplatz wandern Sven und ich die
1,6 km den Berg hoch zum Lookout. Dort befindet sich zwar ein Mini Aussichtsturm,
aber über die
Bäume, die zum Glück nicht sehr eng stehen, können wir trotzdem nicht blicken. Sofie, die
im Auto wartet, hat also nichts verpasst. Weiterfahrt zum Nourlangie Rock. Hier sehen wir
die bisher besten Felsmalereien, die bis zu 20.000 Jahre alt geschätzt werden (1,5 km
Rundweg).

Felsmalerei am Nourlangie Rock*
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Kakadu National Park (Gagadju)
Spätestens seit den Crocodile Dundee - Filmen strömen die
Besucher in Scharen in diesen knapp 20.000 km2 großen
Nationalpark. In der Trockenzeit im Juni/Juli herrscht Hochbetrieb - von
menschenleerer Wildnis kann keine Rede mehr sein. Ein Besuch ist
trotzdem zu empfehlen, nach Möglichkeit nicht in der Hochsaison im Juni
(Trockenzeit und australische Schulferien). Die Westgrenze des Parks
liegt 200 km von Darwin entfernt; die Hauptattraktionen sind weit über
den größten Nationalpark Australiens verteilt.
Die Aboriginal-Völker, die in den Felsen am Rande des Arnhem Land
Plataus lebten hinterließen in den bis zu 25.000 Jahre alten Felsmalereien
ein bewegendes Zeugnis ihrer Kultur und Lebensweise. Diese Felsgalerien
allein sind die Reise wert. In einem Umkreis von 5 km2 wurden
an einer Stelle bis zu 120 solcher Galerien gezählt. Die bekanntesten
und Besuchern zugänglichen befinden sich am Nourlangic Rock und
am Ubirr Rock. Vom landschaftlich eindrucksvoll gelegenen Ubirr
Rock bietet sich ein Rundblick auf die Magela Flood Plains und die sich
im Westen erhebenden Sandsteinwände des Arnhem Land Escarpment. Zum
Ubirr Rock führt eine kurze Loop Road, die beim Border Store
abzweigt. In der Nähe des Border Store führt ein kurzer
Spaziergang von 1,5 km, der Manngarre Walk, durch einen winzigen
Überrest von Monsunregenwald. Wenn man aus Richtung Jabiru kommt, geht
kurz hinter der East Alligator Ranger Station eine Abzweigung nach
rechts zum Parkplatz für die Guluyambi Cruises ab. Im Gegensatz
zur Yellow Waters Cruise (s. u.) liegt hier der Schwerpunkt auf
Aboriginal-Kultur und Geschichte, die von einem aus der Gegend
stammenden Aborigine erläutert wird. Weitere Höhepunkte einer
Kakadu-Tour sind eine Bootsfahrt bei Sonnenuntergang auf einem Billabong
oder in einer Lagune - die bekannteste ist Yellow Waters -, wenn
sich Tausende von Vögeln versammeln, Dingos auftauchen und später
Krokodile in der Morgensonne am Ufer dösen, sowie der Anblick der
Wasserfälle Jim Jim Falls und Twin Falls. Am spektakulärsten
sind letztere nach dem Ende der Regenzeit, von April bis Mai, wenn die
Geländewagenpisten wieder befahrbar sind. Gegen Ende der Trockenzeit,
etwa ab Mitte September, sieht man meist nur noch einklägliches
Rinnsal. Ein 4WD-Track - nur in der Trockenzeit mit Geländewagen zu
befahren - biegt vom Kakadu Highway zu diesen beiden Wasserfällen ab.
Bei den Jim Jim Falls befindet sich ein beliebter Zeltplatz. Die Twin
Falls liegen in einer langgestreckten Schlucht mit herrlich weißen
Sandstränden und Überresten eines Monsunregenwaldes. In Jahren, wenn
keine Gefahr durch Salzwasserkrokodile droht (Einheimische fragen!), kann
man durch die Schlucht schwimmen oder auf einer Luftmatratze durchs
Wasser paddeln. Zum Maguk Plunge Pool (oft auch noch mit dem
alten Namen Barramundi Gorge bezeichnet), einer weiteren kleinen
Schlucht mit einem Wasserfall, führt ebenfalls ein 4WD-Abzweig vom
Kakadu Highway. Gunlom (Waterfall Creek), eine Schlucht mit einem
100 m hohen Wasserfall, liegt im Südwesten des Parks. Wenn man den Park
durch die "Hintertür" über den Kakadu Highway von Pine Creek
aus betritt, ist dies die erste Attraktion. En Scenic Flight über
die Fälle ist eindrucksvoll und bietet herrliche Fotomotive.
Die Grenzen des Parks sind politischer Natur. Die an den Park
angrenzenden Gebiete, z. B. die Lagunen und Billabongs nördlich und südlich
des Bark Hut Inn, sind landwirtschaftlich genauso reizvoll, und
die Tier- und Pflanzenwelt ist ebenso vielfältig wie innerhalb des
Parks, nur trifft man dort weniger Touristen. Der Name des Parks hat
nichts mit dem uns bekannten Vogel zu tun (der heißt auf englisch cockatoo),
sondern ist der verballhornte Name der traditionellen Eigentümer des
Landes, des Volkes der Gagudja. 1978 erhielten diese das Landecht für
ihr altes Territorium, das sie dann für 99 Jahre an den der
Bundesregierung unterstellten National Parks and Wildlife Service
verpachteten. 1979 wurde das erste Gebiet zum National Park erklärt,
ein weiteres Gebiet (Stage II) wurde 1984 hinzugefügt.
Die Landschaftsformen reichen von Sümpfen und flood plains,
die sich während der Regenzeit in bis zu 20 km breite Seen verwandeln,
bis zu von Speergras, gigantischen Temitenhügeln und lichtem Wald
bewachsenem Flachland, das die 50 bis 400 m hohen Sandsteinwände des
Arnhem Land Escarpment überragen. Die Gegend ist das Refugium einer
einzigartigen und vielfältigen Fauna und Flora: ein Drittel bis
die Hälfte aller australischen Vogel- und ein Viertel aller Fischarten
sind hier anzutreffen, außerdem etwa 50 Säugetire, 75 Reptilien- und
25 Froscharten, von denen viele nur hier vorkommen. 1.257 Pflanzenarten
wurden gezählt, und noch immer werden neue entdeckt. Zum vergleich: im
australischen Bundesstaat Victoria, der 18 mal so groß ist wie der
National Park, wurde nur die doppelte Zahl an Pflanzenarten registriert.
Wegen seiner einzigartigen landschaftlichen, ökologischen und
kulturellen Bedeutung wurde ein Teil des Kakadu National Parks (Stage I)
1981 als erste australische Region auf die Liste des Weltkulturerbes
(World Heritage List) der UNESCO gesetzt, 1987 gefolgt von Stage II.
Seit Ende 1992 steht nun endgültig der gesamte Park auf der Liste - mit
Ausnahme der Stellen mit Uranpechvorkommen bei Jabiru, Jabiluka (gleich
nördlich davon) und Koongarra biem Nourlangie Rock. Seit 1970
reichhaltige Uranpechvorkommen in der Gegend entdeckt wurden, prallen
die unvereinbaren Interessen von Wirtschaft, Umweltschutz und
Ureinwohnern immer wider aufeinander. Aber nicht nur der Uranpechabbau,
auch die unkontrollierte Ausweitung des Massentourismus sowie
eingeschleppte Tiere und Pflanzen, bes. asiatische Wasserbüffel und
Buschmimosen, bedrohen das empfindliche ökologische Gleichgewicht
dieses Nationalparks.
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