Alle Wege führen nach Rom, sie sind aber lang...

Am zweiten Tag sind wir etwas enttäuscht über Papp-Brötchen und in Plastik eingeschweißte Croissants zum Frühstück. Davon lassen wir uns aber nicht schrecken und gegen 10 Uhr ist nach Kauf einer 3-Tages-Karte für die Metro (€ 11,-) das Kolosseum unsere erste Station am heutigen Montag.

Bereits 72 n. Chr. wurde der Bau zum großen Amphitheater gegeben, so dass es überrascht, wie viel auch heute noch vom Kolosseum erhalten ist. Hätte man in der Zeit der Renaissance nicht die Fassade unter anderem zum Bau der Peters Kirche geplündert, könnte man heute vielleicht noch mehr sehen... Wir laufen durch das Kolosseum (€ 10,- Eintritt) und erkennen nicht viel, weder Sitztribühnen, noch eine Arena. Man benötigt aber kein all' zu großes Vorstellungsvermögen, um sich vorzustellen, wie das ganze mal ausgesehen hat. Bemerkenswert sind die unterirdischen Gänge, die unter dem ellipsenförmigen Stadium ausgegraben wurden. Hier wurden damals Tiere gehalten.

Blick vom Kolosseum auf den benachbarten Konstantinbogen
Blick vom Kolosseum auf den benachbarten Konstantinbogen
Kolosseum in Rom
Unter der Arena grub man ein Labyrinth von Gängen aus, die zur Haltung von Tieren dienten
Touristengruppe im Kolosseum mit Konstantinbogen im Hintergrund
Touristengruppe im Kolosseum mit Konstantinbogen im Hintergrund
in Stein gemeisselte Figur im Kolosseum
in Stein gemeisselte Figur
Multimedia-Museum im Kolosseum
auf oberste Ebene wird in einer Art Multimedia-Museum die Geschichte des Kolosseums erläutert
Matthias vor einer Statue im Kolosseum
Matthias vor einer Statue

Nach dem Kolosseum begeben wir uns ins gegenüberliegende Forum Romanum und Palatin, ein Refugium von antiken Ausgrabungen (keine neue Eintrittskarte kaufen! Die Eintrittskarte zum Kolosseum berechtigt auch hier zum Eintritt). Im Forum Romanum findet man ein "Durcheinander verfallender Tempel und Basiliken" vor - so schreibt es unserer Reiseführer. Wir befolgen den Tipp, sich das ganze zunächst von oben anzuschauen und sind beeindruckt von der großen antiken Stätte mit im Herzen von Rom. Allerdings wollen wir nicht jeden Stein umdrehen und halten uns hier nicht so lange auf, obwohl es sicher interessant gewesen wäre.

Matthias vor Kolosseum und Konstantinbogen
Matthias vor Kolosseum und Konstantinbogen
Blick auf den Arco de Tito
Blick auf den Arco de Tito, dem Eingang zum Forum Romanum bzw. zum Palatin
Blick auf das Stadion im Palatin
Blick auf das Stadion im Palatin

Nun laufen wir die Via di S. Gregorio hinunter und wollen zur benachbarten Terme die Caracalla. Wir laufen um das große Gelände herum und müssen feststellen, dass es heute geschlossen hat. Wieso verstehen wir nicht, aber vielleicht aufgrund einer Großveranstaltung, die offenbar gerade vorbereitet wird. So laufen wir weiter zur Kirche San Giovanni in Laterno, unserer ersten Kirche, die wir in Rom auch von innen besichtigen. Von außen recht unscheinbar, werden wir innen fast "erschlagen", so viele Bilder, Statuen und Wandschmuck gibt es hier zu sehen. Sogar die Decke ist vollständig verziert - einfach unglaublich der Anblick!

Konstantinbogen links nebem dem Kolosseum
Konstantinbogen links nebem dem Kolosseum
Blick in die Kamera, die die Decke und den Papst-Altar in der Kirche San Giovanni in Laterno ablichtet
Matthias und ich blicken in die Kamera, die die Decke und den Papst-Altar in der Kirche San Giovanni in Laterno ablichtet
Kirche San Giovanni in Laterno
San Giovanni in Laterno von außen

Nächstes Ziel ist die Kirche Santa Croce in Gerusalemme, die wiederum durch imposante Deckenmalereien beeindruckt. Im folgenden werden wir feststellen, dass offenbar alle Kirchen Roms ähnlich aufwändig aufgebaut sind. Über den Piazza de Porta Maggiore laufen wir am Tempio die Minerva vorbei und landen offenbar im Asien-Viertel. Hier gibt es zumindest auffällig viele sehr kleine Geschäfte, betrieben von Asiaten. Auf minimaler Ladenfläche von vielleicht 20 Quadratmetern gibt es dennoch mehrere Verkäufer...

Mit der U-Bahn fahren wir von Station "Viotorio emanuele" zum Spanischen Platz. Leider sind die Türme der Trinità dei Monti am oberen Ende der spanischen Treppe gerade wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet und mit Werbung eingehüllt, so dass sich uns nicht das aus allen Reiseführern bekannte Motiv bietet. An der Fontana della Barcaccia, dem Brunnen auf dem spanischen Platz tummeln sich zahlreiche Touristen und nutzen den Brunnen teilweise zur Abkühlung.

in der Kirche Santa Croce in Gerusalemme
in der Kirche Santa Croce in Gerusalemme
Pizza die Spagna (Spanischer Platz) mit dem Fontana della Barcaccia
Matthias am Pizza die Spagna (Spanischer Platz) mit dem Fontana della Barcaccia Brunnen am Fuße der spanischen Treppe
Fontana del Tritone am Piazza Barberini
Fontana del Tritone am Piazza Barberini

Am Plaza Barberini schauen wir uns die Fontana del Tritone an und fahren anschließend mit der Metro zum Piazza del Republicca. Dort schauen wir uns auf dem Platz der Republik die Fontana delle Naiadi an, die aber leider gerade abgeschaltet ist. Die Basilica S. Maria degli Angeli e dei Martiri beeindruckt wie die bisher gesehenen Kirchen durch Größe, allerdings sind hier die Decken nicht bemalt oder sonst wie ausgestattet. Weiter geht's mit der U-Bahn Richtung Hauptbahnhof und von dort weiter zu Station "circo massimo". Dort laufen wir entlang der Via del Circo Massimo Richtung Kirche Santa Maria in Cosmedin und haben dabei Blick auf das Palatin.

Am Eingang zur Kirche finden wir eine lange Warteschlange vor und wundern uns ein wenig. Wie sich herausstellte wollten alle Wartenden einmal in der Vorhalle zur Kirche ihre Hand in die Bocca della Verticà stecken. Im Mittelalter gab es die Legende, dass jedem, der nicht die Wahrheit sagte und seine Hand in die Mundöffnung steckte, die Finger abgebissen würden. Matthias versuchte auch sein Glück - und die Hand blieb dran. Die Kirche an sich überzeugte vor allem im Vergleich zu den bisher gesehenen Kirchen nicht unbedingt.

Metro-Station Termini (Hauptbahnhof)
Metro-Station "Termini" (Hauptbahnhof)
Santa Maria in Cosmedin
Santa Maria in Cosmedin
Bocca della Vertià (Mund der Wahrheit)
Matthias steckt seine Hand in die Bocca della Vertià (Mund der Wahrheit)

Im folgenden brauchen wir immer nur wenige Schritte zu laufen, um eine Sehenswürdigkeit nach der nächsten zu besuchen. So kommen wir u. a. zum Teatre Marcellic, welches uns von außen etwas an das Kolosseum erinnert, auf den Piazza del Campidoglio mit geometrischen Pflaster entworfen durch Michelangelo, zur Aracoeli-Treppe aus Marmor zur Kirche Santa Maria in Arcoeli und zum Piazza Venezia. Ein sehr edles Viertel!

Fontana dei Tritoni mit Tempel am Forum Boarium im Hintergrund
Fontana dei Tritoni mit Tempel am Forum Boarium im Hintergrund
Die Treppe Cordonata führt zur Piazza del Campidoglio
Die Treppe "Cordonata", gebaut von Michelangelo, führt zur Piazza del Campidoglio
Denkmal für Vittorio Emanuele auf der Piazza Venezia
Denkmal für Vittorio Emanuele auf der Piazza Venezia

Gegen Abend besuchen wir noch kurz vor Toresschluß die Kirche Il Gesù und begeben uns dann auf den Piazza Navona, um zu essen. Dort warten wir recht lange auf unsere Pizza, aber die Preise sind mit ca. € 7,- pro Pizza in Ordnung. Als Getränk wählen wir die 1,5-Liter-Wasserflasche. Bis das Essen serviert wird, vergeht knapp eine Stunde, so dass es dunkel ist, als wir uns langsam auf den Weg Richtung Hotel machen.

Kuppelfresken in der Kirche Il Gesù
Kuppelfresken in der Kirche Il Gesù
Piazza Navona
Piazza Navona
am Piazza Navona
am Piazza Navona

Wir laufen durch eine Einkaufsmeile, wo aber auch in Rom um 22.30 Uhr fast alle Geschäfte geschlossen haben. Es fängt ganz leicht an zu regnen, leider nicht verbunden mit einer Abkühlung. Vom Piazza del Popolo fahren wir mit der Metro zum Hotel.

Matthias
Matthias
Zwillingskirchen am Piazzo di Poppolo
Zwillingskirchen am Piazza del Popolo
Piazza di Poppolo
Piazza del Popolo

 

» dritter Tag in Rom

(c) Christian Schütt